Die Weltorganisation für Geistiges Eigentum (kurz WIPO) hat eine Studie zu Technologietrends aus Patentsicht veröffentlicht. Dieses Jahr wurde das Thema Künstliche Intelligenz (KI) untersucht, in Zukunft sollen weitere Themengebiete folgen.
Untersucht wurden dabei sowohl die Verteilung der Patentanmelder auf Länder und Unternehmen bzw. Forschungseinrichtungen als auch die verschiedenen unter KI zu subsumierenden Technologien.
So entfallen beispielsweise die meisten Patentanmeldungen auf das Gebiet des Maschinenlernens (umfassend u.a. Deep Learning und neuronale Netze). Als Anwendung ist maschinelles Sehen (computer vision) dominant und wird etwa in 49% alle dem Gebiet der KI zuzuordnenden Schutzrechten erwähnt.
Bei den Anmeldern fällt auf, dass 26 der 30 größten Anmelder Unternehmen sind und vier Forschungseinrichtungen, wobei die meisten Unternehmen aus Japan kommen, gefolgt von den USA und China. Siemens steht immerhin auf Platz 11 und Bosch auf Platz 21. Dennoch hat Europa hier offensichtlich Aufholbedarf. Bei den Universitäten wiederum dominiert China. Die chinesische Akademie der Wissenschaften alleine besitzt etwa 2.500 Patentfamilien auf dem Gebiet der KI.
Deutsche Unternehmen sind hingegen sehr aktiv bei Einsprüchen. So wurden die meisten Einsprüche gegen KI-Patente durch Siemens, Daimler und den Druckmaschinenhersteller Giesecke+Devrient eingereicht (i.d.R. gegen Patente von Samsung, LG oder Hyundai).
Der vollständige Bericht sowie eine Executive Summary finden sich unter:
https://www.wipo.int/tech_trends/en/artificial_intelligence/
Autor: Dipl.-Phys. Falko Brögger